KALEIDOSKOP

Maria Dorner-Hofmann (Konzertblockflöten) 

Dean Wilmington (Klavier und Didgeridoo)









Bunt, geistreich, virtuos, bizarr, versonnen -  das Programm schlägt Brücken vom Mittelalter zum 21. Jahrhundert, von Australien nach Europa und Südamerika, von traditionellen zu experimentellen und von meditativen zu virtuosen Klängen. 


Unter dem Titel „Kaleidoskop“ setzen die beiden Musiker aus bunten musikalischen Splittern ein lebendiges Gesamtbild zusammen und präsentieren damit ein sowohl stilistisch als auch vom Instrumentarium her ungewöhnliches und sehr vielseitiges Konzertprogramm. Gespielt wird auf Didgeridoos in verschiedenen Längen, auf unterschiedlichsten Blockflöten in runden, viereckigen, langen und kurzen Varianten sowie auf dem Konzertflügel.

Das Programm umfasst Werke aus 1000 Jahren Musikgeschichte und aus verschiedenen Kulturkreisen. Eröffnet wird das Konzert mit Urklängen aus dem Didgeridoo, das seit zigtausend Jahren als Erzählinstrument der Ureinwohner Australiens gespielt wurde. Ein archaisch-meditatives Lied von Hildegard von Bingen kontrastiert mit einer hochvirtuosen Komposition für Blockflöte und Liveelektronik, die nach dem Prinzip „Schneller-Höher-Weiter“ funktioniert. Die modernen Werke „Mountains“ (Berge) für Klavier solo und „A straw in the wind“ (Ein Strohhalm im Wind) für Tenorblockflöte und Klavier oder Leos Janáčeks "In den Nebeln" markieren klangschöne Programmmusik. Dean Wilmingtons Eigenkomposition „Growth“ für Didgeridoo und beliebiges Instrument nutzt Skalen und rhythmische Muster aus dem asiatischen Raum. „Paintings“ für Blockflöte und Klavier aus der Feder des bekannten niederländischen Komponisten Louis Andriessen lässt als graphisch notiertes Werk den Musikern viel kreativen Freiraum. Höhepunkte sind auch Dean Wilmingtons Duofassungen zweier Solo-Préludes von Karel van Steenhoven für Blockflöte und Didgeridoo bzw. Blockflöte und Klavier. Zur Darbietung gehören auch bekanntere Kompositionen: Claude Debussys Meisterwerke "L’isle joyeuse" und "Syrinx" oder der brasilianische Hit „Tico-Tico no fubá“.

Die beiden Musiker führen durch das Programm.










PROGRAMM


Didgeridoo solo


Hildegard von Bingen (1098-1179)

O ecclesia


Dorothée Hahne (*1966)

Commentarii III für Sopranblockflöte, Renaissance-Blockflöte und Elektronik (2000)


Chiel Meijering (*1954)

A Straw in the Wind für Tenorblockflöte und Klavier (2007)


Peter Sculthorpe (1929-2014)

Mountains


Karel van Steenhoven (*1958)/Dean Wilmington (*1969)

2 glass (for Philip Glass) - Uraufführung dieser Fassung


Dean Wilmington

Growth für beliebiges Instrument und Didgeridoo


***  PAUSE  ***


Italien, 14. Jahrhundert

Belicha


Karel van Steenhoven/Dean Wilmington

3 morphing scales (for Steve Reich)


Louis Andriessen (1939-2021)

Paintings für Blockflöte und Klavier, Nr. 1 und 3


Leoš Janáček(1854–1928)

In den Nebeln


Maurice Ravel (1875-1937)

Vocalise-étude en forme de Habanera


Claude Debussy (1862-1918)

Syrinx


Claude Debussy (1862-1918)

L’isle joyeuse


Zequinhha Abreu (1880-1935), Arr.: Tal Silber

Tico-Tico no fubá


Zugabe:

Vittorio Monti (1868-1922)

Csárdás

 

 

VITAE

Maria Dorner-Hofmann studierte an der Universität Mozarteum in Salzburg Blockflöte bei Irmgard Maria Tutschek, Carin van Heerden und Dorothee Oberlinger sowie Klavierpädagogik bei Klaus Kaufmann. Im November 2006 gewann sie beim hochdotierten „Internationalen Wettbewerb für Blockflöte solo“ im österreichischen Feldkirch den ersten Preis und den Publikumspreis. Sie konzertiert in verschiedenen Ensembles, zum Beispiel mit dem Cembalisten Christian Brembeck oder dem „Duo Epices“ (Blockflöte/Harfe)  sowie als Solistin. Neben der Alten Musik widmet sie sich seit ihrem Studium auch intensiv der zeitgenössischen Musik bzw. der Verbindung verschiedener Epochen und Stile. Einige Werke wurden für sie komponiert, zum Beispiel von Dorothée Hahne, Drake Mabry oder Werner Raditschnig. Maria Dorner-Hofmann unterrichtet derzeit privat in Eggenfelden. Von 2007 bis 2023 war sie Lehrbeauftragte für Blockflöte und Didaktik/Lehrpraxis Blockflöte an der Universität Mozarteum in Salzburg, seit September 2023 unterrichtet sie an der Max-Keller-Schule, Berufsfachschule für Musik in Altötting. Sie lebt mit ihrer Familie in Eggenfelden. 

 

Dean Wilmington ist seit September 2023 Leiter des Kulturbüros Burghausen, zuvor war er als Musikalischer Leiter, Studienleiter bzw. Intendant an den Theatern Trier und Eggenfelden beschäftigt. Als Dozent arbeitete er fast zwanzig Jahre an der Bayerischen Theaterakademie, August Everding. Drei Jahre lang war er Leiter des Fachs Musik an der Joop Academy, Hamburg. Der gebürtige Australier ist seit über 35 Jahren als Konzertpianist, Dirigent, Autor, Komponist, Regisseur und Didgeridoovirtuose  in Deutschland und Europa tätig, mit Auftritten u.a. bei den Bregenzer Festspielen, JazznoJazz Zürich, den World Music Days Istanbul, der Jazzwoche Burghausen, den Schwetzinger Festspielen, dem Schwarzwald Musikfestival, dem Görlitz Musikfestival, dem Kurt Weill Festival, bei Officina Artium Catania, dem Dreamtime Festival Berlin, den Brandenburgischen Sommerkonzerten, dem Jan Novák Festival Brno, den Dresdner Musikfestspielen und zahlreichen Theaterbühnen. Sein Bühnenwerk „Der Reigen“ wurde im Jahr 2019 bei der Deutschen Musical Akademie in der Kategorie „Beste Komposition“ nominiert.